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Landwirtschaftliches Zentrum St. Gallen –
Lowtech statt Hightech

Bauherrschaft Hochbauamt des Kantons St.Gallen
Architekturbüro Andy Senn Architektur
Unsere Leistung Einrichtungsplanung, Möblierung
Bildrechte ©Roger Oberholzer

Das Landwirtschaftliche Zentrum St. Gallen in Salez ist ein einzigartiges Lowtech-Gebäude und wurde 2018 in Betrieb genommen. Beim Kantonalen Hochbauamt St.Gallen begann man bereits 2010 mit der Suche nach einer Lösung für ein energieeffizientes Gebäude, das einen günstigen Betrieb erlaubt und zudem in Sachen Langlebigkeit überzeugen kann. Wir waren bei diesem Pionierprojekt für die Möblierung zuständig.

Zurück zu alten Werten
Heutzutage wird das Innenraumklima der meisten Gebäude durch digitale Systeme gesteuert und geregelt. Doch ist das wirklich die beste Lösung?
Nachdem man beim Kantonalen Hochbauamt mehrere Male die Erfahrung gemacht hatte, dass die Kosten für technische Infrastrukturen und Renovationen mit der Zeit enorm gestiegen waren, gab er bei der Ausschreibung für den Bau der neuen Landwirtschaftsschule vor, dass beim technischen Ausbau auf Steuerungen weitestgehend verzichtetet werden sollte. Statt ausgeklügelter Technik sollte auf das Wissen zurückgegriffen werden, das bereits unsere Vorfahren genutzt hatten. Der Lösungsansatz der Fachwelt für diese Bauweise wird als „Lowtech“ bezeichnet.

Auf der Suche nach einem nachhaltigen Konzept
Man entschied sich für den Entwurf des Architekturbüros Andy Senn, der im Rahmen eines Architekturwettbewerbs eingereicht und geprüft worden war. Dieser Entwurf konnte aufgrund seiner energieeffizienten und nachhaltigen Bauweise überzeugen. Unter anderem sorgt die Raumhöhe von 4,5 Metern für ein angenehmes Raumklima. Die durchgehenden Laubengänge sind nicht nur ein visuelles Statement, welches die Fassade gliedert, sondern dienen vor allem als Witterungsschutz und zur Beschattung. So werden die Räume vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und bleiben angenehm kühl. Dieser Entwurf vereinte bereits verschiedene Aspekte, die ein Lowtech-Gebäude ausmachen.

Natürliches und anpassungsfähiges Möblierungskonzept
Die öffentliche Ausschreibung für die Möblierung konnten wir für uns entscheiden und die Schule mit Möbeln für Aula, Mensa, Terrasse sowie für die Aufenthaltsräume, Klassen- und Internatszimmer beliefern. In Zusammenarbeit mit Création Baumann entwarf Remo Rollos zur Innenbeschattung der Mensa. Diese lassen sich manuell, mit Hilfe einer Handkurbel, hoch- und runterfahren.

Natürlich und langlebig
Damit auch die Inneneinrichtung zum Konzept des Gebäudes passt, wurde auf natürliche und nachhaltige Materialien gesetzt. Die Stühle für Mensa und Aufenthaltsräume sind eine Sonderanfertigung von horgenglarus. Wir liessen diese aus einheimischem Eschenholz fertigen und matt lackieren. So unterstreichen sie den natürlichen Holzcharakter des Gebäudes.

Die Tische wurden vom Architekturbüro Andy Senn entworfen. Diese lassen sich bei Bedarf zusammenklappen und mit dem dazugehörigen Tischtransportwagen schnell beiseite rollen.

Flexibilität ist gefragt
In den Internatszimmern kam das Roth Bett von Embru zum Einsatz – ein Designklassiker aus dem Jahre 1927. Bei der Auswahl stand die Flexibilität im Fokus, da sich die Zimmer je nach Belegung schnell umrüsten lassen müssen. Das Roth Bett lässt sich mühelos auseinander und wieder zusammenbauen.
Auch beim Tisch wurde Wert auf Flexibilität gelegt. Hier fiel die Wahl auf einen Klapptisch von Magnus Olesen. Bei diesem lassen sich mit wenigen Handgriffen die Füsse einklappen, sodass man ihn platzsparend verräumen kann. Genau wie bei den Stühlen von horgenglarus entschied man sich auch hier für Eschenholz.