Domus
Der Vitra Eames Lounge Chair kann über Generationen weitergegeben werden.
Gisela Bischof Einrichtungsberatung & Planung Wohnräume | Farbberatung +41 71 228 20 60

Nachhaltige Möbel –
Über Generationen hinweg

Gutes Design ist per se nachhaltig. Denn was weitergegeben wird, muss gar nicht erst recycelt werden.

In Zeiten von Klimawandel, knappen Ressourcen und einem stetig wachsenden Müllberg ist Nachhaltigkeit gefragt – sowohl im täglichen Lebensmitteleinkauf wie auf Reisen oder beim Einrichten der eigenen vier Wände.

Auch wenn natürliche Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen auf den ersten Blick umweltfreundlicher erscheinen als Möbel aus Kunst- oder Verbundwerkstoffen, ist eine andere Größe der eigentliche Gradmesser für gelebte Nachhaltigkeit: die Lebensdauer der Möbelstücke, mit denen wir uns umgeben. Denn während laminierte Spanplatten spätestens nach ein paar Umzügen schlapp machen, gewinnt der Stahlrohrstuhl mit den Jahren an Patina und steigt damit auch in seinem ideellen Wert. Dazu wird gutes Design eben mit der Zeit immer besser.

 

Möbelstücke, die sich allgemeinhin unter dem Begriff Mid-Century-Design versammeln, erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. Von den 30ern bis hin zu den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts – von Mies van der Rohe, Marcel Breuer und Charles-Édouard Jeanneret (Le Corbusier) über Ray und Charles Eames zu Harry Bertoia und Eero Saarinen. Möbel, die mit allem Vorherigen brachen und Gestalter, die sich mit ihren Entwürfen nur allzu deutlich von den reaktionären Stilmöbeln der Epoche abhoben, Möbel aus neuen Materialien schufen, mit Kunststoff, Vinyl, Plexi- und Acrylglas, Furnier und Aluminium experimentierten und statt der immer gleichen neutralen Farbpalette auch schon mal auf exzentrischen Primärfarben setzten.

Tulip Chair und Esstisch, Knoll International // Eero Saarinen (1955 - 1957) Tulip Chair und Esstisch, Knoll International // Eero Saarinen (1955 - 1957)
LC4 Chaiselounge, Cassina // Le Corbusier, Charlotte Perriand und Pierre Jeanneret (1928) LC4 Chaiselounge, Cassina // Le Corbusier, Charlotte Perriand und Pierre Jeanneret (1928)

Die nachhaltigsten Entwürfe sind dabei die, die unabhängig vom Jahr der Gestaltung für jede Generation aufs Neue als modern gelten. Sie weisen eine „gestalterische Reinheit und skulpturale Selbstsicherheit“ auf, wie es Cara Greenberg im Vorwort einer neueren Auflage ihres Buches „Mid-Century Modern“ 1995 so treffend beschrieb.

Ob der Butterfly Stool von Sori Yanagi (Vitra, 1954), dessen Sitzfläche an Schmetterlingsflügel erinnert oder der Wishbone Chair von Hans J. Wegner (Carl Hansen & Søn, 1949), der Handwerk und Komfort auf eine einzigartige Weise miteinander vereint. Purismus scheint eine Voraussetzung für die Zeitlosigkeit ikonischer Stücke.

Zu neuen Ehren kommt dabei auch der Chaise Tout Bois aus dem Jahre 1941. Der einzig komplett aus Holz gearbeitete Stuhl des französischen Designers Jean Prouvé wird nun von Vitra hergestellt.

Wirklich gutes Design ist eben per se nachhaltig, weil langlebig und ressourcenschonend. Deshalb sollten beim Einrichten auch weniger aktuelle Trends eine Rolle spielen, als der eigene Geschmack.

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